Der Geist der vergangenen Weihnachten: Heiligabend

In den 1950er und frühen 1960er Jahren feierten wir Heiligabend in der kleinen Kellerwohnung der Grosseltern Banning, Clarence Banning und Genevieve, geborene Pellymounter. Elf Personen, zusätzliche Stühle aus der Küche und natürlich der Weihnachtsbaum füllten das Wohnzimmer mehr als aus. Aber in der Mitte war immer noch genügend Platz für die Hauptattraktion für uns vier Cousins: das Auspacken der Geschenke.

Richard Bloomfield, Jim “Dex” Dexter, Sandy Dexter, Auntie Marge Mangan

Das Auspacken der Geschenke unterlag einer strengen Regel. Es durfte immer nur ein Kind oder ein Erwachsener sein Geschenk auspacken. Das machte jedes Geschenk zu etwas Besonderem. Besonders waren auch die Kommentare der Zuschauer. Es gab Oohs und Ahas, Aufforderungen, das Ausgepackte zu zeigen oder die erhaltene Kleidung vorzuführen.

Damals hatte niemand viel Geld für Geschenke. Das bedeutete, dass die Geschenke praktisch waren: Pullover, Handschuhe, Pyjamas und sogar Unterwäsche. Als Onkel John aufgefordert wurde, seine neuen Unterhosen vorzuführen, setzte er sie wie eine Krone auf den Kopf, was alle Anwesenden zum Lachen brachte. Pam schlüpfte mit ihrem neuen Pyjama in das Schlafzimmer und zog den Vorhang zwischen den beiden Zimmern zu. Nachdem sie ihre neue Nachtwäsche angezogen hatte, zog sie den Vorhang wie eine echte Showfrau zurück. Ihr Auftritt wurde mit lautem Applaus belohnt.

Grandpa Clarence Banning, Richard Bloomfield, Grandma Genevieve Pelleymounter Banning, Jim “Dex” Dexter

Ich erinnere mich nur an ein Objekt, das am Christbaum hing. Es war ein roter Zellophan-Eiszapfen, gefüllt mit Pfefferminzbonbons. Einmal fragte ich, ob wir diesen aufmachen und die Pfefferminzbonbons essen könnten. Grandma sagte, sie seien viel zu alt, um gegessen zu werden. Fortan war der Pfefferminzbonbon-Eiszapfen für mich eine kostbare Antiquität. Wenn ich mich nicht irre, starb dieser kostbare Weihnachtsschmuck einmal an Weihnachten an Altersschwäche.

Später erfuhr ich von den Sorgen und Nöten der Erwachsenen in diesen Jahren. Aber sie hatten keinen Einfluss auf die wunderbare Atmosphäre des Heiligabends. Und alle zwischenmenschlichen Spannungen, die vielleicht bestanden, wurden an diesem besonderen Tag immer beiseitegeschoben.

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